Liebe Wanderfalken- und Naturfreunde,
Fortsetzung mit kleinem Happyend…
Nachdem Lilly die Küken mit einer großen Taube (anstatt eines Kleinvogels)das erste mal geatzt hat ,stellte Sie fest das der Terzel kein Interesse hat die Küken mit zu versorgen. Also half Sie sich selbst und bunkerte die Taube im Brutkasten, anstatt sie ins Futterdepot zu bringen, was Sie eigentlich zu jeder Mahlzeit tut, mit der weisen Voraussicht das der neue Terzel (Djigolo) Ihr die Beute sonst streitig machen könnte.
Nach 4 Tagen dann das entsetzten meinerseits .Ich komme zum Funkturm und unten am Fuße liegt ein totes Küken .Die Annahme das der neue Terzel sich eines Kükens entledigt hat liegt Nahe ,da er schon versucht hatte die Eier aus dem Horst zu entfernen. Außerdem war es das größte und somit erstgeborene Küken. Danach war Lilly wachsamer… und Djigolo endlich bereit auch mal die Küken zu hudern ,wenn auch spärlich. Vielleicht war er auch einfach mit 3 Kleinen Wanderfalken überfordert ,es wird sein Geheimnis bleiben…
Leider hat er das hudern nicht regelmäßig praktiziert da die verbliebenen beiden Küken das ein oder andere Mal völlig unterkühlt und zittern im Brutkasten lagen. Lilly war auf Jagd und Djigolo mal wieder mit der Gefiederpflege beschäftigt… und so kam es dann zum nächsten Horror. Da sich beide Küken vor Kälte kaum noch bewegen konnten und die Kleinen der Aufforderung von Lilly nicht folgten den Kopf zu heben um Atzung entgegen zu nehmen, war Lilly nun völlig überfordert und trat mit schwerer Beute direkt auf die beiden Küken und blieb darauf stehen mit gut 1,4 Kg (Lilly plus Taube) und scharfen Krallen. Ich hatte beide schon fast aufgegeben das konnten sie einfach nicht überleben ,oder!? Lilly besann sich dann doch und brachte die Beute ins Depot und war 5 Minuten später wieder da und huderte die leblosen Küken. Nach 2 Stunden kontrollierte ich das geschehen und glücklicherweise lugten die beiden Köpfe wieder unter Lillys Brust hervor… Ein Stein viel mir vom Herzen…
Danach verließ sich Lilly besser auf sich selbst und versorgte die Küken nach Ihren Möglichkeiten. Die Kleinen hatten etwas Mühe zu wachsen legten dann aber doch stetig zu. Nach 3-4 Wochen hat der Terzel doch, nach heftiger Ermahnung von Lilly, Atzung gebracht und endlich angefangen die Küken mit zu versorgen.
Nach knapp 4 Wochen Wachstum der Kleinen Wanderfalken am Funkturm ist es nach 15 Jahren endlich wieder soweit !Wir beringen wieder!! Nach langer Vorbereitung hat sich Dr. Michaela Mayer als Beringerin und Florian Scheiba vom NABU gefreut uns diesen Wunsch zu erfüllen. Bedanken möchte ich mich auch beim Umweltamt Bremen für die Unterstützung bei den Formalitäten.